Weltuntergang – Private Vorsorge
Private Vorsorge für Notfälle und Katastrophen ist, nach unserer Auffassung, eine wichtige Sache. Nicht immer können die Hilfsdienste gleich allen Menschen helfen, und gerade bei umfangreichen Schadenslagen reichen die Kapazitäten vielleicht für eine längere Zeit nicht aus. Man müsste sich also für diesen möglichen Zeitraum selbst versorgen können. In der Masse der Bevölkerung kommt dieser Gedanke leider all zu häufig nur dann auf, wenn medienwirksame Ereignisse wie das Erdbeben in Japan 2011 und die darauf folgende nukleare Katastrophe von Fukushima, der Hurrikan in New York oder ähnliche Vorfälle öffentlich diskutiert werden. Aktuell berichten viele Medien (mal wieder) über einen (den?) bevorstehenden Weltuntergang am 21.12.2012.
Kollege Jan Südmersen, in Feuerwehrkreisen aufgrund seiner anschaulichen Vorträge und auch häufig spitzen, aber oft sehr zutreffenden Formulierungen bekannt, hat hierzu einen kleinen Text verfasst, der zum Schmunzeln anregt:
Am 21.12.2012 soll nach allgemeiner Auffassung der Weltuntergang stattfinden. Damit dies für Sie und Ihre Familie ein unvergessliches, aber dennoch sicheres Ereignis wird, sollen diese Hinweise Ihr Ableben und das Ende jeglicher Existenz unfallfrei ermöglichen.
1. Niederschlag in Form von Fröschen oder Heuschrecken
Um in diesem Fall Schornsteinbrände zu vermeiden, decken Sie bitte die Schornsteine mit Gittern ab. Bitte bedenken Sie Ihre Sicherungspflichten Zuwege und Gehsteige müssen frei von größeren Mengen Insekten oder Amphibien sein.
2. Feuerregen
Entfernen Sie im Vorfeld trockenes Laub aus den Regenrinnen. Sollte tatsächlich Feuer und Glut vom Himmel fallen, warten Sie den Niederschlag ab und treten erst dann ins Freie um größere und kleinere Brände zu bekämpfen. Sollte ein Brand eine größere Ausdehnung haben, informieren Sie bitte unverzüglich die Feuerwehr. Hier bitten wir um Verständnis, falls wir aufgrund von Finsternis, sowie Heuschrecken- und Froschglätte die gewohnte Schnelligkeit nicht bieten können.
3. Zombieangriffe!
Im Falle eines Zombieangriffs achten Sie bitte auf die grundlegenden Regeln der Hygiene: Vermeiden Sie direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten der Untoten. Zur Abwehr von Angriffen auf Ihr Haus haben sich spitze und scharfkantige Gegenstände bewährt, aber achten Sie auf die Verletzungsgefahr! Die Entsorgung toter Untoter sollte über die Biomülltonne erfolgen, größere Stücke müssen passgerecht zerteilt werden.
4. Dämonische Aktivitäten
Falls ein Dämon oder der Leibhaftige selber an der Haustür klingelt, um Sie direkt in die Hölle zu begleiten, lassen Sie sich auf jeden Fall den Dienstausweis zeigen. Zwar gelten für Geschäfte mit der Seele auch das 14tägige Widerrufsrecht, doch ist dies aufgrund des Weltuntergangs nicht rechtskräftig umsetzbar.
5. Springfluten und Meteoriteneinschläge
Im Falle von Riesenwellen und unkontrollierten Meteoriteneinschlägen achten Sie bitte darauf, die Notrufleitungen keinesfalls durch notwendige Anrufe zu blockieren, da wir in den meisten Fällen sowieso keine entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten können. Hier finden sie im Downloadbereich unserer Homepage die letzten Gebete verschiedener Konfessionen.
In humorvoller Art wird so auf einige Probleme aufmerksam gemacht, die allen Helfern in der Gefahrenabwehr gar nicht mal so fremd sind. In den USA wurde dieser Ansatz sogar von offizieller Stelle, nämlich vom Center for Disease Control and Prevention (CDC), mit dem „Handbuch“ Preparedness 101 – Zombie Pandemic verfolgt. In Deutschland geht man gewöhnlich konventionellere Wege. Mit der Broschüre Für den Notfall vorgesorgt bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen umfassenden Ratgeber für die private Vorsorge an. Sollte die Welt also doch nicht untergehen lohnt sich vielleicht mal ein Blick hinein und der ein oder andere Gedanke an die private Vorsorge – es muss ja nicht gleich die Zomie-Apokalypse sein.